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Polen fahren Elektro-Porsche nach Portugal: Diese Sache nervte sie am meisten - EFAHRER.com

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von Franziska Albrecht am 18.08.2020

Die beiden Autoblogger Bartłomiej Derski und sein Bruder Krystian am Cabo da Roca in Portugal.

WysokieNapiecie.plDie beiden Autoblogger Bartłomiej Derski und sein Bruder Krystian am Cabo da Roca in Portugal.

Die Elektroauto-Ladeinfrastruktur entwickelt sich in vielen Ländern mit rasender Geschwindigkeit weiter. Dass man mit dem Elektroauto problemlos durch Europa reisen kann, beweist das Team des polnischen Elektroauto-Magazins WysokieNapiecie.pl. Im Porsche Taycan ging es von Warschau bis nach Portugal. EFAHRER.com sprach mit Bartłomiej Derski, Journalist und Marathon-Fahrer, über seine Europa-Durchquerung.

Über 7.500 Kilometer haben die Bartłomiej Derski und sein Bruder Krystian auf ihrer Reise zum westlichsten Festlandspunkt Europas, Cabo da Roca an der portugiesischen Küste, zurückgelegt. Mit einem Elektroauto quer über den Kontinent zu fahren und dabei geographische Superlative zu erkunden, ist für die beiden nichts Neues: 2018 fuhr das Team auf der nördlichsten Landstraße Europas zum Nordkap in Norwegen. Letztes Jahr war es in den Alpen, 2.750 Meter über dem Meeresspiegel, unterwegs.

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Der jährliche E-Marathon ist aber nicht nur leichtfüßige Weltenbummelei. Wie aus einer Pressemeldung von WysokieNapiecie.pl hervorgeht, besitzt die „eRally“ einen seriösen Hintergrund: „Auf diese Weise wollen wir unsere Leserschaft und andere Medien erreichen und aufzeigen, wie sich die Ladeinfrastruktur durch das wachsende Ladenetzwerk und die progressiven Ladetechnologien wandelt. [...] Gleichzeitig möchten wir Veränderungen im Energiesektor in den Ländern, die wir bereisen, hervorheben und auf den Klimawandel aufmerksam machen.“

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Portugal: Schnellladen nur mit festem Wohnsitz im Land

Wie reist es sich also in einem Porsche Taycan? Ist das europäische Ladenetzwerk so gut ausgebaut, dass man ohne Probleme von Polen nach Portugal kommt? „Die größte Herausforderung war der ‚Wilde Westen’ Europas, also Westfrankreich, Spanien und Portugal“, erzählt Bartłomiej. „Dort gibt es keine Ultra-Schnellladestationen und die verfügbaren Schnelllader gehören zu kleineren Netzwerken, die kein Roaming besitzen. Wir können die also nicht mit einer RFID-Karte [kontaktlose Chipkarte, Anm. d. Red.] oder einer App wie bei Shell (NewMotion), Fastned oder JuicePass benutzen“, sagt er. Selbst durch die polnische Nexity-App finde man Tausende von Ladepunkten in Europa, aber nur wenige in Spanien und überhaupt keine Schnelllader in Portugal.

Wir haben den Porsche Taycan bereits getestet:

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In Portugal werden alle Ladestationen von einem Betreiber unterhalten. „Um dort überhaupt ein Konto anlegen zu können, muss man in Portugal wohnen“, erklärt Bartłomiej. Konkret bedeutet das: Ohne portugiesische Adresse, Steuer- und Telefonnummer geht nichts. Die Alternative ist da weniger einladend. „Wir haben in Portugal nur an AC-Stationen von Hotels geladen. Das hat mehrere Stunden gedauert. Statt länger in Portugal zu bleiben, haben wir den kürzesten Weg zurück nach Spanien, wo die Lage etwas besser ist, genommen.“

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Eins ärgert den Journalisten besonders: „Viele der Ladestationen, die wir nicht benutzen konnten, wurden mit dem Geld der Connecting-Europe-Fazilität der Europäischen Union gebaut. Dabei ‚connecten’ sie überhaupt nichts, wenn sie bloß auf lokaler Ebene ohne Roaming oder Kartenzahlung funktionieren.“ Das Programm soll nach Angaben der Europäischen Investitionsbank den „Aufbau von leistungsstarken, nachhaltigen und effizient miteinander verbundenen transeuropäischen Netzen“ unter anderem im Bereich Verkehr fördern.

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Auf das Ionity-Netzwerk ist Verlass

Schneller ging es dank Ionity, dem Joint Venture von Daimler, Ford, Volkswagen und BMW, auf deutschen Straßen voran. „Der Porsche Taycan ist perfekt für die Autobahn. Mit Ultra-Schnellladern dauert es neun Minuten, um 25 kWh aufzuladen. Das reicht für 100 Kilometer auf der Autobahn. Oder man lädt 30 Minuten für 300 Kilometer auf. So fahren wir auf den deutschen Autobahnen, wo wir eine große Auswahl an Ionity-Ladepunkten haben. Das Netzwerk, auch wenn einzelne Stationen mal nicht funktioniert haben, hat uns nie im Stich gelassen“, sagt Bartłomiej. Der Taycan lade mit einer maximalen Leistung von 260 kW. Je weiter sich die Batterie auflädt, desto geringer die Leistung. Bei einem Batteriestand von bis zu 55 Prozent sind 200 kW drin, danach noch 100 bis 150 kW.

Nach acht Tagen Autoreise schmiedet der E-Mobility-Blogger bereits Pläne für das nächste Abenteuer. Den östlichsten Punkt Europas will er erkunden, irgendwo in Russland. Den Elektro-Porsche möchte er dann aber mit einem robusten Geländewagen austauschen.

Dass es kein Ding der Unmöglichkeit ist, mit einem Elektroauto zu verreisen, hat auch unser Redakteur Moritz Diethelm bewiesen. Im Audi e-tron fuhr er von München über die Alpen bis in den Süden Venedigs:

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August 18, 2020 at 04:39PM
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