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Der Porsche Cayenne GTS überzeugt mit bärenstarkem Biturbo-V8
Scharf oder überflüssig? Der Porsche Cayenne GTS ist wieder da. Und der gibt ordentlich was auf die Ohren, dank neuem V8. AUTO BILD macht den Test.
Ein wenig wichtigtuerisch meldet sich der neue Achtzylinder mit automatischem Gasstoß zur Stelle. Kann lästig bis peinlich sein, wenn man etwa nachts in einer ruhigen Wohnstraße startet und vielleicht gar nicht will, dass das jeder weiß. Aber die Kundschaft steht wohl drauf; bescheidene Menschen, die sich in unauffällig grauer Durchschnittlichkeit wohlfühlen, werden keinen Porsche kaufen. Erst recht keinen Cayenne. Und schon gar nicht als GTS mit Sportauspuff und roter Kriegsbemalung. Denn nach diesem Cayenne verrenken sich alle den Hals – der eine kopfschüttelnd, der andere mit leuchtenden Augen.
Mit dem neuen GTS kehrt der V8 in den Motorraum zurück
Sitzt man drin, am besten links vorne, und hat man sich daran gewöhnt, ständig unter Beobachtung zu stehen, erlebt man reinen Fahrspaß mit allen Sinnen. Denn der GTS der dritten Generation kehrt zurück zum Achtzylinder; die GTS-Version der zweiten Generation (Code 92A) hatte sich seit dem Facelift 2015 mit einem Biturbo-V6 begnügt. Der neue Biturbo-V8 legt nicht nur bei den Fahrleistungen eine dicke Schippe nach, sondern er sorgt auch für beeindruckenden Sound: von dezentem Wummern bei ruhiger Fahrt bis zu aufpeitschendem Stakkato, wenn man ihm die Sporen gibt. Das passt gut zur bevorzugten Gangart – die keine entspannt langsame ist. 20 Millimeter tiefer und auch im Normalprogramm spürbar herzhafter gedämpft als der Standard-Cayenne wetzt der Zweitonner verblüffend fix um die Ecken; die Lenkung ist fest, reagiert präzise und direkt, wirkt trotzdem auch im Sportprogramm nicht künstlich schwergängig.
Der GTS kann sogar einen Cayenne Turbo abhängen
Mit Gaseinsatz lässt sich das Heck nach außen drücken – der Allradantrieb mit hecklastiger Kraftverteilung und Torque Vectoring schiebt dabei unerbittlich an, vergeudet keines der 460 hellwachen Pferdchen an durchdrehende Räder. So kann, wer's drauf anlegt, mit dem GTS auf kurvigen Straßen – oder der Rennstrecke – sogar dem 90 PS leistungsstärkeren Cayenne Turbo die Rücklichter zeigen. Nach außen dokumentiert der GTS seine Auslegung mit nicht zu dick aufgetragener sportlicher Folklore: seidenglanzschwarze 21-Zoll-Räder im RS-Spyder-Design, abgedunkelte Scheinwerfer, glanzschwarz lackierte Zierteile. Die hochwangigen, GTS-spezifischen Sitze halten den Körper bequem und nachdrücklich fest, auch wenn in schnellen Kurven – wie es Walter Röhrl formuliert – die Freudentränen seitwärts abfließen. Ihre Mittelbahnen sind wie das Lenkrad mit matt-rauem Alcantara bezogen: viel angenehmer als rutschiges Glattleder.
Die Frage nach dem Sinn eines Sportwagens im SUV-Anzug stellt der Cayenne-Fahrer nicht. Oder er beantwortet sie lächelnd damit, dass solch ein Auto ähnlichen Fahrspaß bringt wie ein normaler Sportwagen – aber mit vier Türen, komfortablen Rücksitzen und reichlich Laderaum sogar Familien froh macht. Von wegen Wichtigtuer.
Das Fazit: Natürlich braucht niemand ein 2,2-Tonnen-SUV mit Tieferlegung und Sportwagen-Performance. Aber ganz ehrlich, Spaß macht so etwas ungemein. AUTO BILD-Testnote: 1-
Technische Daten Porsche Cayenne GTS • Motor: V8, Biturbo, vorn längs • Hubraum: 3996 cm³ • Leistung: 338 kW (460 PS) bei 6000/min• max. Drehmoment: 620 Nm bei 1800/min • Antrieb: Allrad/Achtstufenautomatik • Länge/Breite/Höhe: 4929/ 1983/1676 mm • Leergewicht: 2220 kg • 0–100 km/h: 4,5 s • 0–200 km/h: 17,6 s • Vmax: 270 km/h • Verbrauch: 11,2 l SP • Abgas CO2: 255 g/km • Preis: ab 114.087 Euro.
August 03, 2020 at 11:00AM
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