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Ein Jahr nach tödlichem Porsche-Unfall: Senat plant Poller-Radweg gegen Raser - B.Z. Berlin

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Es war ein Bild des Grauens, eine Trümmerwüste inmitten der Hauptstadt: Heute vor einem Jahr raste ein Porsche-SUV in der Invalidenstraße auf den Bürgersteig und tötete vier Menschen im Alter von drei bis 64 Jahren.

Auch heute noch drängen sich hier Fahrräder an haltenden Lieferwagen vorbei, Autos rasen über rote Ampeln, Straßenbahnen fahren unbeirrt weiter und Fußgänger überqueren in dem Chaos die Straße.

Jetzt soll die Straße einen 2,35 Meter breiten Radweg mit Pollern bekommen – so hat es der Senat beschlossen.

Die Kreuzung Invaliden-/Ackerstraße. Hier soll auf beiden Seiten ein jeweils rund 500 Meter langer und 2,35 Meter breiter Radweg mit Pollern entstehen (Foto: Olaf Wagner)
Die Kreuzung Invaliden-/Ackerstraße. Hier soll auf beiden Seiten ein jeweils rund 500 Meter langer und 2,35 Meter breiter Radweg mit Pollern entstehen (Foto: Olaf Wagner)
Im Fahrzeug sollen sich zum Unfallzeitpunkt neben dem Fahrer auch ein sechsjähriges Kind und eine Frau befunden haben (Foto: spreepicture)
Im Fahrzeug befanden sich zum Unfallzeitpunkt neben dem Fahrer auch ein sechsjähriges Kind und eine Frau (Foto: spreepicture)

Der Radweg soll sich über rund 500 Meter auf beiden Straßenseiten von Garten- bis Ackerstraße ziehen. Zunächst hatte der „Tagesspiegel“ darüber berichtet. Die Arbeiten sollen im Oktober beginnen. Eine Tempo-30-Zone wurde bereits im letzten Jahr eingerichtet.


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Ragnhild Sørensen (56) von Changing Cities findet die Idee des Senats gut. Sie sagt aber auch: „Es kann nicht sein, dass das ein Jahr dauert, bis hier etwas passiert. Hier muss einfach schneller eingegriffen werden und zur Not muss man die Straße eben erst mal sperren! Es ist einfach zu gefährlich.“

Susanne Nissen (52) aus Mitte: „Ich fühle mich hier immer noch nicht sicher, denn es hat sich seit dem Unfall nichts geändert. Ich wohne hier direkt gegenüber von der Unfallstelle, wir Anwohner waren alle sehr betroffen. Die Kreuzung hier ist einfach zu gefährlich, meine Kinder laufen hier auch regelmäßig über die Ampel. Am besten sollten hier gar keine Autos mehr fahren, die Straßenbahn genügt doch. Ich hätte nichts gegen eine zweite Friedrichstraße“ (Foto: Olaf Wagner)
Susanne Nissen (52) aus Mitte: „Ich fühle mich hier immer noch nicht sicher, denn es hat sich seit dem Unfall nichts geändert. Ich wohne hier direkt gegenüber von der Unfallstelle, wir Anwohner waren alle sehr betroffen. Die Kreuzung hier ist einfach zu gefährlich, meine Kinder laufen hier auch regelmäßig über die Ampel. Am besten sollten hier gar keine Autos mehr fahren, die Straßenbahn genügt doch. Ich hätte nichts gegen eine zweite Friedrichstraße“ (Foto: Olaf Wagner)

An der Unfallstelle stehen noch immer die weißen Kunststofffiguren mit der Aufschrift „Fußgänger“. Daneben ein Holzkasten, in dem ein paar Blumensträuße und Sonnenblumen liegen. „SUV verbieten“ steht auf einem flachen Stein.

Heute um 12 Uhr soll hier eine Mahnwache stattfinden. Changing Cities, FUSS e.V., der Verkehrsclub und der ADFC rufen dazu auf. Neben Reden ist eine Schweigeminute geplant.

Kai Weiß (45) aus Mitte: „Ich habe mich hier immer sicher gefühlt. Ich denke, der Unfall hätte überall passieren können – und auch mit einem Kleinwagen. Natürlich fände ich eine autofreie Innenstadt toll. Der Radweg mit den Pollern ist schon ein guter Anfang.“ Tochter Greta (10): „Mein Klassenkamerad ist mit einem der Unfallopfer verwandt. Das ist immer noch sehr schlimm“ (Foto: Olaf Wagner)
Kai Weiß (45) aus Mitte: „Ich habe mich hier immer sicher gefühlt. Ich denke, der Unfall hätte überall passieren können – und auch mit einem Kleinwagen. Natürlich fände ich eine autofreie Innenstadt toll. Der Radweg mit den Pollern ist schon ein guter Anfang.“ Tochter Greta (10): „Mein Klassenkamerad ist mit einem der Unfallopfer verwandt. Das ist immer noch sehr schlimm“ (Foto: Olaf Wagner)

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass der 42-jährige Fahrer einen Krampfanfall erlitt. Er soll regelmäßig Medikamente genommen haben. Bei den Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung geht es darum, ob der Fahrer sein Versagen hätte vorhersehen können.

Der tödliche Unfall

Am 6. September 2019 raste der SUV auf der Gegenspur laut Staatsanwaltschaft mit 104 km/h über die Invalidenstraße, kam in Höhe Ackerstraße von der Fahrbahn ab. An der Kreuzung rasierte er mehrere Poller und einen Ampelmast, erfasste vier Menschen.

Eine Großmutter (64) mit ihrem Enkel (3) sowie das Paar Greg M. (29, aus England) und Aleix R. (28, aus Spanien) wurden dabei getötet.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des Totschlags in vier Fällen. Aber auch ein Jahr nach dem tödlichen Unfall sind die Ermittlungen immer noch nicht beendet. Zur Zeit würden die damaligen Ärzte des Fahrers zum Krankheits- und Behandlungsverlauf vor dem Unfall befragt, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

„Erst danach können die ärztlichen Erkenntnisse, Zeugenaussagen und Unfallgutachten sowie die übrigen Ermittlungsergebnisse bewertet werden.“

Schon im Frühjahr hatte die Staatsanwaltschaft erklärt, die Ermittlungen seien umfangreich und ein schnelles Ende nicht zu erwarten. Die Gutachten von Sachverständigen seien sehr zeitaufwendig.




September 06, 2020 at 01:36PM
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